Nachrichten

Disput um Bachmut: Selenskyj streitet sich wohl mit Oberbefehlshaber

Die Stadt Bachmut wird seit Monaten von ukrainischen Truppen verteidigt, obwohl Experten sagen, dass sie keine strategische Bedeutung hat. Der Grund dafür liegt in einem Konflikt innerhalb der ukrainischen Führung. Präsident Wolodymyr Selenskyj und der Oberbefehlshaber seiner Armee, Walerij Saluschnyj, haben unterschiedliche Ansichten darüber, wie in Bachmut vorgegangen werden soll.

Saluschnyj ist der Meinung, dass ein Abzug aus der Stadt angebracht wäre, da ein Sieg in Bachmut militärisch gesehen keine Bedeutung hätte. Bachmut sei erst durch den Fokus Russlands und den Einsatz der Söldnertruppe Wagner vor Ort zum Symbol geworden. Viele ukrainische Soldaten haben bereits ihr Leben verloren, und es droht eine Einkesselung der Verteidiger. Selenskyj hatte Bachmut zur ukrainischen Festung erklärt.

Aus ukrainischen Militärkreisen heißt es, dass Saluschnyj derzeit auf einen Sieg gegen die russischen Truppen hinarbeitet und bemüht ist, seine Soldaten bestmöglich zu schützen. Der Oberbefehlshaber gewinnt mit seinem überzeugenden Auftreten immer mehr Beliebtheit in der Bevölkerung und wird bereits als möglicher Präsidentschaftskandidat gehandelt.

Die Stadt Bachmut wurde praktisch komplett zerstört, und laut offiziellen Angaben halten sich noch etwa 5000 Zivilisten in den Ruinen auf. Der strategische Wert Bachmuts ist nach der Vertreibung der russischen Truppen aus dem Gebiet Charkiw gering, da nun nach dem Fall keine Einkesselung des Ballungsraums zwischen Slowjansk und Kramatorsk droht. Für die russische Militärführung hat die Einnahme jedoch große Symbolkraft, da sie Erfolge vorweisen muss.

Die ukrainischen Truppen konnten Bachmut lange halten, da ihre gut ausgebauten Stellungen es den Angreifern schwer machten, voranzukommen. Trotzdem gibt es Anzeichen für einen möglichen Truppenabzug, da die Russen die Stadt inzwischen von drei Seiten umzingelt haben und in Richtung der letzten Zufahrtsstraße aus dem Hinterland vorrücken, um die ukrainischen Einheiten zu versorgen. Die Kämpfe halten jedoch weiter an.

You may also like

Leave a reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

More in Nachrichten